Die BLZK informiert - Ihr Zahnarzt berät

Erste Hilfe-Tipps bei einem Zahnunfall

Das richtige Verhalten bei Zahnunfällen

Bis zur medizinischen Versorgung in der Zahnarztpraxis müssen je nach Unfallart wichtige Regeln eingehalten werden. Blutet das Unfallopfer aus dem Mund, muss die Mundhöhle auf eventuelle Zahnverletzungen untersucht werden. Bei stark gelockerten oder ausgeschlagenen Zähnen besteht die Gefahr, dass diese verschluckt oder sogar eingeatmet werden. Ist ein Stück vom Zahn abgebrochen, ist es am besten in einem sauberen, fusselfreien Textilstück aufgehoben. Der Zahnarzt kann das Zahnteilchen je nach Art der Verletzung mit einem „Spezialkleber“ wieder ankleben.

Worauf unbedingt zu achten ist

Ein ausgeschlagener bleibender Zahn sollte nur an der Zahnkrone berührt werden, keinesfalls an der Bruchstelle oder Zahnwurzel. Der Zahn darf nicht desinfiziert werden. Nur stark verschmutzte Zähne sind mit Leitungswasser abzuspülen.

Die Zahnrettungsbox

In einer Zahnrettungsbox kann der ausgeschlagene Zahn steril, hygienisch und sicher in die Praxis transportiert werden. Eine solche Box sollte in jeder Hausapotheke vorrätig sein. Sie enthält spezielle Zellkultur- bzw. Zellnährmedien und ist in Apotheken erhältlich.

Eigenmaßnahmen

Wenn keine Zahnrettungsbox zur Verfügung steht, helfen auch ein Becher mit Kochsalzlösung oder H-Milch. Der Betroffene kann auf dem Weg zum Zahnarzt den verletzten Bereich mit Kältekompressen kühlen, damit keine übermäßige Schwellung entsteht. Beim Zahnarzt erfolgt die klinische und röntgenologische Untersuchung, danach wird der Zahnarzt festlegen, ob und wie zu behandeln ist.

Schritt 1:

Auch wenn es bei Schreck und Schmerz schwer fällt: Der Betroffene und alle Beteiligten müssen Ruhe bewahren. Der Verletzte sollte in eine Position gebracht werden, in der die Mundhöhle auf Verletzungen untersucht werden kann. Lose Zahnteile oder Zähne gilt es aus dem Mund zu entfernen.

Schritt 2:

Um das Bluten im Mund zu stoppen, kann der Verletzte auf ein Taschentuch oder eine Gaze (Mullbinde) beißen. Gegen den Schmerz hilft, von außen mit Eis, einer Gelkompresse oder einem nasskalten Waschlappen zu kühlen.

Schritt 3:

richtet sich nach Art der Verletzung. Bei einem

a. abgebrochenen Zahn das Zahnstück in kalte H-Milch legen oder in eine Kunststofffolie (zum Beispiel einen Gefrierbeutel oder saubere Frischhaltefolie) wickeln.

b. gelockerten oder verschobenen Zahn den betroffenen Zahn in Ruhe lassen und nur vorsichtig zusammenbeißen.

c. ausgeschlagenen Zahn nur die Zahnkrone anfassen, nicht die Zahnwurzel. Den Zahn auf keinen Fall reinigen! In eine Zahnrettungsbox* legen oder – falls keine zur Hand – in kalte H-Milch legen oder in eine Kunststofffolie (zum Beispiel einen Gefrierbeutel) wickeln.

Schritt 4:

Wenn der Zahn beziehungsweise das Zahnstück sicher aufbewahrt ist, sollte der Verletzte so schnell wie möglich zu einem Zahnarzt oder in eine Zahnklinik gehen.

*Eine Zahnrettungsbox ist ein Behälter, in dem der Zahn dank einer speziellen Nährlösung bis zu 24 Stunden aufbewahrt werden kann. Sie ist erhältlich in Apotheken oder Zahnarztpraxen.

Stand: 11.10.2018

VOILA_REP_ID=C1257FBC:002D4540