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Was ist Parodontitis?

Parodontitis (im Volksmund auch Parodontose genannt) ist eine Entzündung des Zahnhalteapparats. Nicht der Zahn ist also krank, sondern das Gewebe, das ihn im Kieferknochen verankert und ernährt.

Die Parodontitis kann unbehandelt zum Zahnverlust führen und zum Teil schwerwiegende Auswirkungen auf die Allgemeingesundheit haben. Das Heimtückische an der chronischen Krankheit ist, dass sie meist ohne Schmerzen schleichend fortschreitet und lange nicht vom Patienten erkannt wird.

Dennoch gibt es Warnsignale, die auf eine Parodontitis hinweisen. Laut der Fünften Deutschen Mundgesundheitsstudie ist jeder zweite Erwachsene über 35 Jahre von dieser entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparates betroffen. Je früher sie erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Schon mit einfachen Mitteln lässt sich dann die Erkrankung stoppen.

Von der Gingivitis zur Parodontitis

Ausgelöst wird die Parodontitis durch Beläge auf den Zahnoberflächen, in den Zahnzwischenräumen und am Zahnfleischrand. Diese Beläge (früher Plaque, jetzt Biofilm genannt) bestehen aus einem Netzwerk von Bakterien, deren Stoffwechselprodukte die Entzündung hervorrufen.

Die zuerst weichen Beläge verhärten mit der Zeit und werden zu Zahnstein. Dieser Zahnstein macht die Zahnoberflächen rau und begünstigt so das Einnisten von Bakterien. Um sie abzuwehren, reagiert das körpereigene Immunsystem mit einer oberflächlichen Zahnfleischentzündung, sogenannte Gingivitis. Bei einer Gingivitis ist das Zahnfleisch gerötet und geschwollen.

Das Eindringen der Bakterien in tiefere Gewebe kann eine Zeitlang dauern. Die Erkrankung verläuft anfänglich weitestgehend schmerzlos. Wird nun aber nichts unternommen, hält irgendwann die natürliche Barriere dem dauernden Angriff der Bakterien nicht mehr stand, die Entzündung wird chronisch und zerstört das Gewebe.

Es entsteht Zahnfleischbluten. Später kommt unangenehmer Mundgeruch hinzu. Der Übergang von der Zahnfleischentzündung zur Parodontitis erfolgt schubweise. Nach und nach erfasst die Entzündung alle Teile des Zahnhalteapparates.

Das Zahnfleisch löst sich vom Zahn und bildet Taschen, in denen die Bakterien nisten. Gewebe und Knochen bauen sich ab. Die Taschen werden tiefer, das Zahnfleisch geht immer mehr zurück. In der Folge verlieren die Zähne ihren Halt, werden locker und fallen am Ende aus.

Der Zustand des Immunsystems bestimmt entscheidend den Verlauf der Zahnbetterkrankung.

Risikofaktoren

  • Unzureichende Mundhygiene
  • Rauchen
  • Stress
  • Hormonelle Veränderungen
  • Unbehandelter Diabetes mellitus
  • Übergewicht
  • Mangel- bzw. Fehlernährung
  • Übermäßiger Alkoholkonsum
  • Vererbte Funktionsstörungen

Stand: 12.10.2018

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