Die BLZK informiert - Ihr Zahnarzt berät

Mundsoor

Arzt untersucht ein Baby mit MundsoorMundsoor ist eine Infektion der Mundschleimhaut, die hauptsächlich vom Hefepilz Candida albicans verursacht wird. Er kommt vor allem bei Säuglingen in den ersten drei Lebensmonaten vor. Bei ihnen ist die Besiedelung mit gesunden Keimen im Mund noch nicht so gut ausgebildet. Bei älteren Kindern kann die Pilzerkrankung zum Beispiel nach einer Behandlung mit Antibiotika oder Kortison entstehen, die die natürliche Abwehr schwächt.

Auch im Erwachsenenalter tritt Mundsoor vor allem bei immungeschwächten Menschen auf – zum Beispiel bei einer HIV-Infektion, Diabetes mellitus oder durch eine Chemotherapie aufgrund einer Krebserkrankung. Schlecht sitzender und ungepflegter Zahnersatz sowie Mundtrockenheit können ebenfalls Risikofaktoren für eine Pilzinfektion im Mund sein. Deshalb sind ältere und vor allem pflegebedürftige Menschen besonders gefährdet.

Symptome einer Pilzinfektion im Mund

Typische Symptome bei Mundsoor sind weißliche Beläge auf der Zunge und auf der geröteten Wangenschleimhaut. Auch der Geschmackssinn kann sich verändern und Essen sowie Trinken können Schmerzen verursachen. Bei vielen Betroffenen fühlt sich der Mund pelzig an. Säuglinge trinken bei einer Pilzinfektion im Mund oft nur schlecht. Begleitet wird der Mundsoor bei ihnen häufig vom sogenannten Windelsoor, also einem Pilzbefall am Po.

Mundsoor wird mit Antipilzmitteln (Antimykotika) – zum Beispiel in Form von Gel oder Lutschtabletten – behandelt, die das Wachstum der Pilze hemmen oder sie ganz abtöten. In der Regel dauert die Behandlung nur ein paar Tage. Gestillte Babys übertragen Soor auf die Mutter und umgekehrt kann auch die Mutter den Pilz an das Baby weitergeben, etwa über wunde Brustwarzen. Deshalb müssen immer beide behandelt werden.

Mundsoor vorbeugen

Grundsätzlich ist es ratsam, in der Umgebung eines Babys auf gründliche Hygiene zu achten. Gegenstände, die es in den Mund nimmt, sollten regelmäßig sterilisiert werden – zum Beispiel Schnuller, Stillhütchen, Flaschensauger und Beißringe. Im Umgang mit ihrem Baby sollten Eltern auch auf gründliche Händehygiene achten.

Für immungeschwächte Menschen ist eine gründliche Mundhygiene besonders wichtig. Nach einer Pilzinfektion im Mund sollten die Zahnbürste und andere Mundhygieneartikel wie Zungenschaber ausgetauscht werden, um die Infektion nicht zu verschleppen. Wer eine Prothese trägt, sollte diese nach jeder Mahlzeit gründlich reinigen. Außerdem ist es empfehlenswert, sie zwei- bis dreimal wöchentlich in Chlorhexidinlösung zu legen.

Auch die richtige Ernährung kann helfen, einem Mundsoor vorzubeugen. Da sich der Hefepilz von Zucker ernährt, kann es hilfreich sein, den Zuckerkonsum zu reduzieren. Zudem ist es wichtig, ausreichend und regelmäßig zu trinken, um die Mundschleimhaut feucht zu halten. Zuckerfreie Kaugummis und Bonbons regen den Speichelfluss an. Probiotika, die zum Beispiel in naturbelassenem Joghurt enthalten sind, könnten ebenfalls bei der Vorbeugung einer Pilzinfektion im Mund nützlich sein.

Stand: 14.06.2022

VOILA_REP_ID=C1257FBC:002D4540