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Was hilft bei einem trockenen Mund?

Der Mund ist trocken, die Spucke bleibt weg, die Lippen sind rissig: Ab und zu kommt das bei fast jedem mal vor – zum Beispiel, wenn bei einer Erkältung die Nase nachts verstopft ist. Im Alter leiden viele Menschen jedoch dauerhaft unter Mundtrockenheit. Das ist nicht nur unangenehm, sondern auch ungesund.

Ursachen von Mundtrockenheit

Bei älteren Menschen können sich die Schleimhäute nicht mehr so gut regenerieren. Außerdem können manche Krankheiten dafür sorgen, dass der Mund trocken ist – zum Beispiel:

  • Diabetes mellitus,
  • die Autoimmunkrankheit Sjögren-Syndrom,
  • eine Entzündung der Speicheldrüsen oder
  • eine Krebserkrankung im Kopf- oder Rachenbereich, die bestrahlt werden muss.

Auch bestimmte Medikamente haben Mundtrockenheit als Nebenwirkung – etwa Arzneien gegen Bluthochdruck, Herzerkrankungen oder Depressionen. Bei Frauen in den Wechseljahren kann durch die Hormonumstellung der Mund trocken werden. Frauen sind insgesamt häufiger von Mundtrockenheit betroffen als Männer.

Beschwerden durch einen trockenen Mund

Mundtrockenheit kann verschiedene Probleme verursachen wie:

  • Schluckbeschwerden
  • Geschmacksverlust
  • Brennende Lippen und Zunge
  • Eingerissene Mundwinkel
  • Probleme beim Sprechen
  • Mundgeruch
  • Entzündungen des Zahnfleischs und der Mundschleimhaut
  • Karies
  • Pilzerkrankungen im Mund
  • Schmerzen beim Tragen von Prothesen

Bei Mundtrockenheit fehlt nützlicher Speichel

Speichel ist ein echtes Multitalent: Unter anderem spült er Essensreste aus dem Gebiss und neutralisiert zahnschädigende Säuren. Außerdem kann er zwischen den Mahlzeiten den Zahnschmelz in gewissem Maße reparieren, indem er ihn mit Mineralien versorgt. All das schützt die Zähne vor Karies. Mangelt es bei Mundtrockenheit an diesem nützlichen Speichel, erhöht sich das Kariesrisiko.

Tipps gegen einen trockenen Mund

Sie können selbst einiges dafür tun, um Mundtrockenheit zu lindern:

  • Genügend trinken: Ungefähr zwei Liter am Tag – Wasser oder ungesüßten Tee. Am besten häufig über den Tag verteilt kleine Flüssigkeitsmengen, um die Mundschleimhaut immer wieder zu befeuchten.
  • Zuckerfreie Kaugummis kauen oder zuckerfreie Bonbons beziehungsweise spezielle Lutschtabletten gegen Mundtrockenheit lutschen.
  • Wasserreiche Lebensmittel essen – zum Beispiel Suppen, reifes Obst und Kompott.
  • Beim Essen kleine Bissen nehmen und lange kauen – das regt die Speicheldrüsen an.
  • Auf scharfe Gewürze, Alkohol und Rauchen möglichst verzichten, da diese Lebens- und Genussmittel die Mundschleimhaut reizen und austrocknen.
  • Harte, krümelige, trockene Lebensmittel besser meiden oder vor dem Essen einweichen – etwa Cornflakes oder Haferflocken.
  • Keine oder nur wenig Fruchtsäfte und Limonaden trinken, da sie das Risiko für Karies zusätzlich erhöhen.
  • Bei zähem Speichel möglichst keine Milch trinken. Sie fördert die Schleimbildung.
  • Die Lippen feucht halten und regelmäßig den Mund ausspülen – etwa mit Wasser, Salbei- oder Pfefferminztee.
  • Wenn die Ursache für die Mundtrockenheit die Einnahme bestimmter Arzneimittel ist, kann eine Umstellung der Medikamente helfen. Ein Medikamentenwechsel muss jedoch unbedingt ärztlich abgeklärt werden!

Gründliche Zahnpflege, Kontrollen und PZR

Wer unter Mundtrockenheit leidet, sollte unter anderem wegen des erhöhten Kariesrisikos auf eine besonders gründliche Mundhygiene achten. Wichtig ist außerdem, regelmäßige Kontrolluntersuchungen in der Zahnarztpraxis wahrzunehmen, um Karies und andere Erkrankungen im Mund rechtzeitig zu erkennen. Auch Professionelle Zahnreinigungen (PZR) sind zu empfehlen.

Stand: 17.02.2022

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