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Karies: Wie kann ich vorbeugen?

Jeder kann selbst viel dafür tun, nicht an Karies zu erkranken. Das sind die wichtigsten Prophylaxe-Maßnahmen:
 

Fluoride

Eine entscheidende Rolle bei der Vorbeugung von Karies spielen Fluoride. Sie machen den Zahn widerstandsfähiger, indem sie das Herauslösen von Mineralien an der Zahnoberfläche durch Säuren (Demineralisierung) hemmen und Mineralien in den Zahn zurückgeben (Remineralisierung).

Um Karies vorzubeugen, ist es deshalb wichtig, die Zähne zweimal täglich mit einer fluoridhaltigen Zahncreme zu putzen.

Ab dem ersten Milchzahn sollten die Zähne mit einer reiskorngroßen Menge Zahnpasta mit 1.000 ppm Fluorid gereinigt werden. Bei Kindern ab zwei Jahren wird eine erbsengroße Menge Kinderzahnpasta mit 1.000 ppm Fluorid und bei Kindern ab sechs Jahren und Erwachsenen eine Zahnpasta mit 1.000 bis 1.500 ppm Fluorid empfohlen.

Besteht ein besonders hohes Kariesrisiko, können zusätzlich zur Zahnpflege mit fluoridhaltiger Zahncreme Fluoridgele auf die Zähne aufgetragen werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, die Zähne vom Zahnarzt mit einem Fluoridlack behandeln zu lassen.

Eine weitere einfache Maßnahme für die Fluoridierung ist es, fluoridiertes Speisesalz zum Kochen zu benutzen und Mineralwasser mit Fluorid zu trinken.

Eltern sollten mit ihrem Zahnarzt besprechen, aus welchen Quellen sie und ihre Kinder bisher Fluoride aufgenommen haben, damit er den aktuellen Status erfassen kann (Fluoridanamnese). Dann kann der Zahnarzt individuelle Empfehlungen zur Fluoridierung geben.
 

Zahnzwischenraumreinigung

Da die Bereiche zwischen den Zähnen nicht mit der Zahnbürste zu erreichen sind, müssen sie mithilfe von Zahnseide oder speziellen Zahnzwischenraumbürsten von Zahnbelag befreit werden. Zur Auswahl eines geeigneten Hilfsmittels für die Zahnzwischenraumreinigung und der richtigen Anwendung können der Zahnarzt und das Prophylaxe-Team beraten.
 

Professionelle Zahnreinigung

Auch die Professionelle Zahnreinigung (PZR) in der Zahnarztpraxis ist wichtiger Bestandteil der Kariesprophylaxe. Denn dadurch werden Bakterien gründlich entfernt und Zähne und Zahnfleisch vor einer Neubesiedelung geschützt. Bei Patienten mit niedrigem Kariesrisiko reicht es in der Regel aus, ein- bis zweimal im Jahr eine Professionelle Zahnreinigung durchführen zu lassen.
 

Fissurenversiegelung

Fissur

Versiegelter Zahn

In den Furchen und Grübchen (Fissuren) der großen und kleinen Backenzähne (Molaren und Prämolaren), die gerade durchbrechen oder durchgebrochen sind, kann besonders leicht Karies entstehen, da sie mit der Zahnbürste schwer zu erreichen und zu reinigen sind. Für Kindern und Jugendlichen ist bei diesen Zähnen deshalb eine sogenannte Fissurenversiegelung empfehlenswert. Der Zahnarzt verschließt dabei die Fissuren mit dünnflüssigem Kunststoff. Die Kauflächen werden dadurch glatter und haben keine tiefen Einkerbungen mehr, in denen sich Essensreste festsetzen können.
 

Die richtige Ernährung

Eine falsche Ernährung – vor allem mit viel Zucker und Kohlenhydraten – ist eine der Hauptursachen für Karies. Um Karies so gut wie möglich vorzubeugen, wird deshalb empfohlen, Zucker sowie zuckerhaltige Mahlzeiten und Getränke nur in Maßen zu genießen und Zuckerfreies zu bevorzugen. Zuckeraustauschstoffe wie Xylit und Süßstoffe wie Aspartam können dabei helfen, Karies zu vermeiden, da sie von den Bakterien kaum in kariesverursachende Säuren umgewandelt werden können.

Auch saure Speisen und Obst – zum Beispiel Äpfel oder Zitrusfrüchte – machen die Zähne anfälliger für Karies, denn die Säuren greifen den schützenden Zahnschmelz an. Wer säurehaltige Lebensmittel oder Getränke zu sich nimmt, sollte danach seinen Mund gründlich mit Wasser ausspülen. Mit dem Zähneputzen besser eine halbe Stunde warten, da sonst der durch die Säure angegriffene Zahnschmelz mit weggebürstet wird.
 

Ruhezeiten für die Zähne

Wichtig ist auch, den Zähnen Ruhezeiten zu gönnen. Denn bei jeder Zwischenmahlzeit mit Kohlenhydraten und Zucker erhalten die kariesverursachenden Bakterien neues „Futter“ und produzieren Säuren, die den Zahnschmelz angreifen. Wer nicht auf Süßes verzichten kann, sollte Kekse und Co. deshalb am besten direkt nach einer Hauptmahlzeit essen – und danach die Zähne putzen.
 

Genügend Speichel

Mundtrockenheit fördert die Entstehung von Karies. Dann ist es wichtig, den Speichelfluss anzuregen – zum Beispiel durch das Kauen zuckerfreier Kaugummis. Auch gründliches Kauen während der Mahlzeiten fördert die Speichelproduktion. Der Speichel verstärkt die „Spülfunktion“, die Mundhöhle wird dadurch besser von Nahrungsresten gereinigt. Außerdem sorgt er dafür, dass sich Mineralien in den Zahnschmelz einlagern.

Wer nach dem Essen keine Zahnbürste zur Hand hat, kann ebenfalls zum zuckerfreien Kaugummi greifen – am besten fünf bis zehn Minuten nach der Mahlzeit. Grundsätzlich gilt jedoch: Kaugummikauen ersetzt das zweimal tägliche Zähneputzen nicht.

Stand: 02.07.2021

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