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Zähneknirschen – Bruxismus

Mit Aufbiss-Schienen und Kaumuskulatur-Stretching gegen Zähneknirschen

Die Kaumuskeln sind eine der stärksten Muskeln im Körper. Beim Kauen werden sie trainiert, zum Beispiel beim Essen eines Apfels oder Vollkornbrots. Außerhalb der Mahlzeiten sollten sich die Muskeln entspannen. Wer die Kaumuskeln immer wieder anspannt, kann unter sogenanntem Bruxismus (Zähneknirschen) leiden, der auch schmerzhaft sein kann. Im Rahmen einer zahnärztlichen Behandlung hilft beispielsweise eine Aufbiss-Schiene. Langfristig können auch Entspannungsübungen sinnvoll sein.

Was versteht man unter Bruximus?

Bruxismus wird definiert als eine Aktivität der Kaumuskeln, die sich immer wieder wiederholt – bewusst oder unbewusst. Dazu gehören: das Knirschen und/oder Pressen der Zähnen aufeinander, das Anspannen der Kiefer oder das Pressen der Zunge gegen die Zahnreihen.

Diese ungewollten Aktivitäten können während des Schlafes (Schlafbruxismus) oder im Wachzustand (Wachbruxismus) auftreten. Auch Menschen mit Zahnersatz können betroffen sein. Auslöser sind beispielsweise chronischer Stress, Medikamente, Atmungs- oder Angststörungen sowie veränderte Gebisssituationen (z.B. neue Füllungen, Kronen, Implantate).

Bruxismus-Therapie individuell gestalten

Eine Aufbiss-Schiene verhindert den Kontakt der Zähne zueinander, sie ist eine Art Airbag für die Zähne. Außerdem verändert sie die Bisshöhe. Die Kaumuskeln können sich entspannen. Die Zähne werden nicht verschoben. Ziel der Schiene ist, das übermäßige, wiederkehrende Anspannen der Kaumuskeln zu beenden. Eine Aufbiss-Schiene lindert die Symptome von Bruxismus – wie Muskelschmerzen oder Schmerzen an den Zähnen –, die durch Abrieb der Zahnhartsubstanz entstehen. Die Ursachen des Zähneknirschens behandelt sie nicht.

Eine Aufbiss-Schiene wird in der Zahnarztpraxis individuell erstellt und angepasst. Zudem erläutert der Zahnarzt, wie die Schiene getragen werden soll, um ungewollte Nebenwirkungen an Zähnen und Zahnfleisch zu vermeiden. Mit regelmäßigen Kontrollterminen in der Praxis werden die richtige Trageweise und Passgenauigkeit sichergestellt.

Bewegungs- und Entspannungsübungen für Kiefer und Muskel sind ein weiterer Therapieansatz bei Bruxismus. Dehnungsübungen der Kaumuskeln, zum Beispiel durch vorsichtiges weites Öffnen des Mundes, sollten nur unter Anleitung des Zahnarztes durchgeführt werden. Für eine interdisziplinäre Behandlung überweist der Zahnarzt den Patienten gegebenenfalls an eine physio- oder psychotherapeutische Praxis.

Stand: 29.10.2018

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