Die BLZK informiert - Ihr Zahnarzt berät

Schäden an Zähnen und im Mund durch E-Zigaretten

Erste Studien zu E-Zigaretten

Der Dampf elektronischer Inhalationsprodukte, wie E-Zigaretten und E-Shishas, kann Zähnen und Mundhöhle schaden. Das Zahnfleisch kann dünner, der Zahnhalteapparat anfälliger werden. Damit einher geht auch ein erhöhtes Risiko, Zähne zu verlieren, so erste Labor-Studien der Universität Rochester im Bundesstaat New York.

E-Inhalationsprodukte sind für Nichtraucher, Kinder, Jugendliche, Schwangere und Menschen mit geschädigter Lunge oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen ungeeignet, so das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ). Andererseits zeigen die Zahlen aus dem Tabakatlas 2015 des DKFZ, dass sich vor allem Jugendliche und junge Erwachsene für E-Zigaretten interessieren. Ein Viertel der 12- bis 17-Jährigen hat bereits E-Zigaretten geraucht, der Anteil der E-Zigarettenraucher an der Bevölkerung insgesamt liegt bei knapp sechs Prozent.
 

So schadet der Dampf, so berät der Zahnarzt

Zu den gesundheitsgefährdenden Substanzen im Dampf von E-Zigaretten gehören Feuchthaltemittel wie Propylenglykol oder Glycerin. Sie können Zahnfleisch und Zahnhalteapparat reizen. Ebenfalls enthaltene Metalle wie Nickel und Blei sind möglicherweise krebserregend.

Beim regelmäßigen Kontrolltermin dokumentiert der Zahnarzt den Status von Zähnen und Mundhöhle und berät zu Zahnreinigung und Rauchstopp. Vor allem bei einer Entzündung des Zahnhalteapparates (Parodontitis) kann sich ein Rauchstopp positiv auf den Therapieerfolg auswirken. Auch das Einheilen von Implantaten wird unter Umständen von den Auswirkungen des Rauchens negativ beeinflusst.
 

Der ganze Körper leidet

Aromen im Dampf von E-Zigaretten können Allergien hervorrufen oder zu Erkrankungen der Atemwege führen. Auch Aluminium kann im E-Zigarettendampf enthalten sein und beeinträchtigt die Funktion der Lunge. Das in elektronischen Inhalationsprodukten enthaltene Nikotin mache abhängig und sei im Licht aktueller Forschungsergebnisse keine harmlose Substanz, so das Deutsche Krebsforschungszentrum. Bereits die geringen Mengen an krebserregenden Stoffen im E-Zigarettendampf stuft das DKFZ als bedenklich ein.

Auch das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit informiert über die Gesundheitsgefahren des E-Zigarettendampfes.

Wie E-Zigaretten langfristig Mund- und Allgemeingesundheit schaden, darüber liegen noch keine Daten vor. Die Produkte sind in Deutschland erst seit 2007 erhältlich.
 

Gesundheitsministerin Huml kritisiert E-Zigaretten als "getarnten Einstieg in die Nikotinsucht"

Auch Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml kritisiert in einer Pressemeldung vom 30. Mai 2017, E-Zigaretten und E-Shishas könnten für Kinder und Jugendliche ein getarnter Einstieg in die Nikotinsucht sein. E-Inhalationsgeräte gehörten nicht in die Hände von Kindern und Jugendlichen, so die Ministerin. Die Staatsregierung habe sich 2016 erfolgreich dafür eingesetzt, dass dies mit der Novellierung des Jugendschutzgesetzes auch rechtlich geregelt sei.
 

Ich habe aufgehört, weil…

Die Hauptgründe, mit dem Rauchen aufzuhören, sind laut Tabakatlas 2015:

  • Sorge um die eigene Gesundheit
  • Wunsch, Kindern ein Vorbild zu sein
  • Zigarettenpreis

Außerdem motivieren zum Rauchstopp:

  • das Bedürfnis, Andere vor Passivrauchen zu schützen
  • der Rat eines Arztes
  • Rauchverbote in der Gastronomie
  • die gesellschaftliche Missbilligung des Rauchens

Stand: 29.07.2018

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