Regelmäßig zur Vorsorge-Untersuchung
So läuft eine Vorsorgeuntersuchung beim Zahnarzt ab
Bei der halbjährlich empfohlenen Vorsorgeuntersuchung untersucht der Zahnarzt jeden einzelnen Zahn sowie den gesamten Mundraum, auch das Zahnfleisch und die Zunge. Was der Zahnarzt sieht, wird in der Patientenakte notiert. Lesen Sie hier, was zu einer Vorsorgeuntersuchung gehört und wie der Zahnarzt die Befunde bewertet.
Wie nummeriert ein Zahnarzt die Zähne?
Bei der Beurteilung der Zähne teilt der Zahnarzt den Ober- und Unterkiefer jeweils in einen linken und rechten Quadranten auf und nummeriert die Zähne von vorne nach hinten durch. Bei der Dokumentation im Zahnschema steht die erste Ziffer für den Quadranten, die zweite für die Position des Zahns. Der zweite kleine rechte Backenzahn heißt beispielsweise „eins fünf“. Diese Aufteilung nach dem sogenannten FDI-Schema geht auf die Fédération Dentaire Internationale (FDI) zurück, einen internationalen Zahnärzteverband.
FDI-Schema Erwachsenenzähne
Mehr über Erwachsenenzähne erfahren
FDI-Schema Milchzähne
Zum Zahn-Check gehört auch die Untersuchung des Zahnfleisches
Nach diesen Kriterien untersucht der Zahnarzt den Mund
Bei der Untersuchung des Zahnfleischs testet der Zahnarzt die Beschaffenheit des Zahnfleischs:
- Wie sieht das Zahnfleisch aus?
- Wie reagiert es auf Berührung?
- Wie schnell blutet es?
Außerdem kontrolliert er die Tiefe der Zahnfleischtaschen. Letztere entstehen, wenn sich das Zahnfleisch am Zahnhals vom Zahn löst und in Richtung Zahnwurzel verschiebt. Ursache kann eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) oder eine Entzündung des Zahnhalteapparates (Parodontitis) sein. Um die Tiefe einer Zahnfleischtasche zu messen, fährt der Behandler mit einer sogenannten Parodontalsonde – einer Art gebogenem Mini-Lineal – am Zahn entlang und liest das Ergebnis ab, je nachdem, wann die Sonde auf das Zahnfleisch trifft. Die Messungen liegen im Millimeterbereich. Durch den sogenannten Parodontalen Screening Index (PSI) werden die Ergebnisse auf einer Skala von 0 (gesund) bis 4 (schwere Parodontits) bewertet und Schlüsse über Erkrankungen gezogen.
Weitere Bestandteile der Vorsorgeuntersuchung
- Begutachtung der Zunge nach Aussehen und Veränderungen
- Bewertung der gesamten Mundschleimhaut
- Abtastung der Kiefergelenke und der Kaumuskulatur
- Falls vorhanden – Kontrolle des Zahnersatzes
- Röntgenbild der Zähne mit Zustimmung des Patienten
Die Vorsorgeuntersuchung dient nur der Befunderhebung. Eventuelle Behandlungen und Therapien finden meistens erst beim nächsten Zahnarztbesuch statt.
Stand: 13.02.2017